Unter der Oberfläche

Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Zeit mein Feind und nicht mein Freund ist. Dass mich der Sog der Schnelllebigkeit mitreißt und ich meine Erdung verliere.
Gestern war das so.
Schnell noch dies tun, geschwind noch jenes erledigen. Und kaum dass ich mich versah, lag ich auch schon im Bett und wusste, dass ich einen Tag verschenkt hatte.
Für sich genommen, ist das eine Mal noch lange kein Drama. Nein. Aber wie schnell wird die Hast, die Ruhelosigkeit zur Routine und zum Leben an sich?
Ich kenne das. Und ich will das nicht mehr. Ich will mich selbst und das, was mir wichtig ist, nicht aus den Augen verlieren.
Also bin ich heute Morgen in aller Herrgottsfrühe mit meinem Hund zu “unserem” See gefahren.
Still haben wir da gestanden, am Ufer, und ich habe meinen Blick aufs Wasser gerichtet.
In der Ruhe des Wassers ist alles in Balance. Es ist ein Stillstand, eine Stille, die doch voller Möglichkeiten ist. Denn unter der Oberfläche, in der Tiefe findet sich das Elementare.
Es ist ein gutes Gefühl, das zu wissen. Dass wir gar nicht viel tun müssen, um zurück zu uns selbst zu finden.
Ankommen. Abgeben. Aufatmen.
Eigentlich ist es ganz einfach.
Stimmt’s, Hund?
Ich gehe runter auf seine Höhe, umarme ihn, spüre sein Herz schlagen, und so bleiben wir eine ganze Weile einfach so am Ufer stehen. Bis mich die Bewegungslosigkeit plötzlich frösteln läßt.
Ja, meine Füße sind kalt. Aber dafür fühlt es sich in mir wieder warm an. Und mit diesem schönen Gefühl starte ich heute ruhig, bewusst und achtsam in den Tag. Und das wünsche ich auch euch: einen guten Tag mit vielen kleinen schönen Momenten, die das große Glück ausmachen.
Euer Tommy

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