Was ich sehe, wenn ich in den Spiegel schaue?
Mal einen aufgeweckten, schelmischen Jungen, der voller Ideen steckt. Mal einen Mann, der das Leben zu verstehen versucht. Und mal, besonders morgens, wenn mir das künstliche LED-Licht entgegenstrahlt, einfach nur ein verknittertes, müdes Etwas.
Meistens aber sehe ich einfach mich. Den Tommy. Der mal lacht und mal weint. Der schon viel gekämpft hat – oft auch gegen sich selbst –, der aber auch schon viel Glück gehabt hat im Leben. Der achtsam und weise zu sein versucht, manchmal aber auch einfach nur irre unvernünftig ist. Den die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen Angst machen, der aber weiter an die Menschlichkeit glaubt. Der fest davon überzeugt ist, dass Liebe alles ist. Der diszipliniert ist, aber auch mal über die Stränge schlägt. Der sich bemüht, einfach er selbst zu sein.
Das alles sehe ich, wenn ich in den Spiegel schaue. Aber ich sehe jetzt, wo ich diesen Text schreibe, auch euch. Euch, die ihr genauso voller Freude, Sorgen, Hoffnungen, Ängste, Liebe, Zweifel und wer weiß was seid. In dem Punkt sind wir uns – so verschieden wir Menschen glücklicherweise auch sind – doch alle gleich. Wir gehen nur unterschiedlich mit unseren Gefühlen um. Und das ist auch gut so. Das macht uns aus. Vielfalt statt Einfalt.
Ich bin dankbar dafür, dass ich mich – natürlich mal mehr, mal weniger – so akzeptiere, wie ich bin. Und dass ich mich bemühe, auch andere so sein zu lassen, wie sie sind. Außer, sie verhalten sich ungerecht, hinterhältig, entwürdigend oder verletzend.
Letzteres hat mich – nach langem Überlegen – übrigens dazu bewogen, hier doch 100 Prozent Tommy zu sein. Gesicht zu zeigen. Denn: Wenn andere sich hinter einem anonymen Profil verstecken, um ihren populistischen, menschenverachtenden Dreck in die Welt zu lassen, dann will ich anders sein.
Also – hier bin ich!
Euer Tommy
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