Heute muss, nein, will ich eine kleine Meldung aufgreifen, die ich super fand. Ein mittelständiger Motoröl-Hersteller hat im letzten Jahr ordentlich Kasse gemacht und ein großes Plus erzielt.
„Na und?“, werdet ihr jetzt zu recht sagen, „fette Beute machen sie doch fast alle, die großen Firmen“.
Ja – das schon. In diesem Fall aber gab der Firmenchef einen großen Batzen des Gewinns an seine rund 800 Mitarbeiter weiter. Sage und schreibe 11.000 Euro Jahresprämie gab’s jetzt für jeden „Mitunternehmer“, wie die Firma seine Mitarbeiter gerne anerkennend nennt. 11.000 Euro!
Super, oder?
Gut, ich kenne die Arbeitsbedingungen, unter denen die Leute dort arbeiten, nicht. Aber wenn man bei dem, um was sich in der Wirtschaft alles dreht – nämlich dem Geld – schon so sozial eingestellt ist, wird man sich wohl auch im Arbeitsalltag um ein soziales Umfeld bemühen, und das halte ich für absolut bemerkenswert. Zwar sollte dies ja eigentlich normal sein; ist es aber nicht.
Die menschliche Arbeitskraft ist vielerorts zur Ware geworden. Der Mensch ist zur Ware geworden. Viele von uns arbeiten sehr viel – für sehr wenig Geld. Und nicht nur das! Wie viele Menschen sogar unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten, darüber gibt es keine offiziellen Zahlen, doch die Anzahl dürfte wohl erschreckend sein.
Ich finde das zum Kotzen! Ausbeuten, bis zum Geht-nicht-Mehr.
Der folgende Vergleich ist beschämend, aber leider wahr: 62 Menschen – nennen wir sie einfach mal Super-Reiche – besitzen so viel Geld wie die 3,6 Milliarden Menschen, die die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung ausmachen.
Doch das ist nur die Spitze des Eisberg. Die Problematik fängt bereits im Kleinen an: Die Wertschätzung des Arbeitnehmers ist zum raren Gut geworden.
Dabei ist Wertschätzung eines der zentralen Bedürfnisse des Menschen – im Privatleben und im Job; wir möchten geachtet und respektvoll behandelt werden. Und genau aus diesem Grund kann ich zur ausgezahlten Rekordprämie nur sagen: Hut ab! Mögen sich auch andere bislang falsch gepolte Wirtschaftsbosse wieder daran erinnern, dass ihre Angestellten keine Maschinen, sondern Menschen sind.
In diesem Sinn: Ich wünsche euch einen wundervollen Donnerstag, und wenn euch jemand schlecht behandelt, macht ihn respektvoll darauf aufmerksam. Lasst euch nicht ärgern, ihr Lieben!
Bis Montag in neuer Frische! Morgen gönne ich mir – schon wieder; freu! – einen freien Tag. Ich werde einen kleinen Städtetrip machen und abends ein Konzert besuchen.
Euer Tommy
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