Wie viele Freunde habt ihr?
Freunde, die euch zuhören, wenn ihr ihnen sagt, dass ihr zurzeit des Lebens müde seid?
Die euch, ohne dass ihr euch rechtfertigen oder schämen müsst, zum Arzt begleiten, weil ihr euch untenrum was eingefangen habt (Nein, hab ich nicht, ist nur so ein Beispiel).
Die es euch nicht krummnehmen, wenn euch längere Zeit die Kraft fehlt, sich bei ihnen zu melden?
Die euch, wenn ihr arbeitslos oder hilflos seid, nicht als den Arbeits- oder Hilflosen sehen, sondern als den Menschen, der ihr seid?
Ich habe nicht viele solcher Freunde. Nur einige wenige. Sehr wenige. Aber für die bin ich aus tiefstem Herzen dankbar.
Joey ist ein solcher Freund.
Wir haben uns in der Schule gegenseitig Spickzettel zugeschoben. Haben die Bundesjugendspiele gemeinsam boykottiert und eine Sechs dafür kassiert und waren stolz drauf. Wir haben unseren ersten Liebeskummer geteilt. Wir haben seine Eltern zu Grab getragen – und einmal beinahe mich.
Heute leben wir zwei getrennte Leben.
Er hat eine wundervolle Frau und zwei ebenso tolle Kinder; ich bin dankbar, dass ich Jimmy und Herrn König an meiner Seite habe. Er verbringt viel Zeit zu Hause; ich bin der Vagabund, der von Festival zu Festival zieht.
Doch trotz aller Unterschiede – der Faden, der uns verbindet, hält. Und neulich haben wir uns einen Männertag in meinem Campingbus gegönnt. Irgendwo am See. Nur er und ich. Ein paar Dosenbier, zwei Würstchen vom Grill. Und die Songs, die uns an früher erinnern und uns – hoffentlich für immer – zusammenschweißen.
Nein, viele solcher Freunde hab ich nicht. Aber einige wenige. Aber diese sind ein Teil meines Herzen und meiner Seele.
Euer Tommy, der euch auch einen solchen Freund an eurer Seite wünscht!
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