Letzte Wocje war ich mal wieder bei einem meiner besten Freunde und beim Tätowieren. Und danach, als ich darauf wartete, dass Jimmy mich mit Herrn König abholte, habe ich mich, weil es draußen so arschkalt gewesen ist, im Einkaufszentrum auf eine Bank gesetzt.
Wartend saß ich da, in einem Himmel voller Lichter.
Über, unter, neben mir, überall glänzte und funkelte es.
Und fast schien es mir, als wäre ich in einer Kathedrale.
Doch der Schein trügte. Natürlich tat er das.
Denn statt Einkehr – In-sich-kehren – herrschte weihnachtliche Hektik. Tüten wurden wie Schutzschilder vor sich hergeschoben, Weihnachtslieder klangen wie Kampfansagen gegen die Stille, und von leuchtenden Kinderaugen fehlte jede Spur.
Nee, das ist – auch wenn wir uns dran gewöhnen sollen – nicht das, was mich zu mir und dem Wesentlichen kommen lässt, nicht das, was mich am Ende eines Jahres zur vielleicht authentischsten Version meiner Selbst werden lässt.
Und ich mach da auch nicht mit. Lieber ziehe ich den Stecker, suche – noch mehr als sonst – die Ruhe und das Zusammensein mit denen, die mir guttun. Zu Hause, in einem Café, das mich auffängt, vielleicht bei einem guten Essen, guten Wein, einem Buch, das erst mit meiner Fantasie lebendig wird, mit Musik, die etwas mit mir tut. Einfach mit allem, was da menschelt, echt ist.
Ich wünsche euch schöne Weihnachten. Euer Tommy