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Stell dir vor, du bist ein Junge, Alter 10, 12, 14 oder 16, und du sehnst dich danach, Freunde – Kumpels – zu haben. Damit du dich weniger alleine fühlt. Doch sie meiden, verspotten, treten dich.Nicht einmal. Immer wieder.Mal geschieht es offensiv, herausfordernd, zur Unterhaltung einer Gruppe, mal hinter vorgehaltener Hand. Ständig: „Du bist nicht normal.“Dabei weißt du nicht mal selbst, wohin mit dir. Fühlst dich oft verloren. Falsch hier, wo dir so früh schon alles so beschissen hart erscheint.Wie sollst du’s jemals schaffen, nicht mehr Kind, weniger angreifbar, zu sein?Ein Gott-sei-dank-gibt-es-die-Mädchen!Doch auch die verlieren irgendwann, du kannst das sogar nachvollziehen, das Interesse. Was dich noch verlorener fühlen lässt.Okay, du schaffst dir deine eigene Welt. Hörst „I Will Survive“ und andere Überlebenshymnen, Hymen auf das Anderssein. Doch ändern tut sich nichts – nur das in dir. Du kämpfst, wirst stark, verbietest dir, ein weiteres Mal vor anderen zu heulen.So geht das, bis du es geschafft hast und ein junger Mann bist, fortziehst, irgendwie ein bisschen fliehst.Mit 18 dann, zum ersten Mal ein „anderer“ wie du.Mit 18.18 Jahre Introjektion: „Du bist nicht normal.“Und ganz ein Ende nimmt es nie. Die Homophobie, mit der wir heute kämpfen, kommt in anderem Gewand daher. „Ich hab nichts gegen Schwule oder Lesben, aber …“Mal ist es der Arzt, der dich nicht berühren will. Mal der nach außen hin tolerante Nachbarn, der dir ein „Schwuchtel“ an den Kopf haut. Mal das Unternehmen, für das du arbeitest und das dir an deiner Hochzeit den Urlaubstag nicht geben will.Das ist verletzend, schmerzt.Auch heute noch.Deshalb hab ich mich entschieden, die Momente, in denen ich in der neuen Podcast-Folge von „Hart aber Herzsprung“ um Fassung ringe, drinnen zu lassen. Nicht rauszuschneiden.Homophobie kann so viel kaputt machen. Menschen, Seelen. Nicht jeder bringt die Kraft auf, mit seiner eigenen Entwicklung und mit anderen zu kämpfen.Also, ihr Lieben, wenn ihr es könnt: Macht den Mund auf. Bleibt nicht stumm.Und hier die Folge „Schwule Sau – Homophobie heute“. Bitte anhören – so wichtig. Nur: Viel Spaß kann ich da dieses Mal wünschen …
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Wisst ihr, was ich lustig finde? Wenn ein Kerl seinen Piephahn großspurig als Kolben ankündigt, sich das Teil aber, wenn die Fakten auf den Tisch kommen – bitte nicht wörtlich nehmen; Willis gehören nun wirklich nicht auf Tische, denn in der Regel stellen Dödel keine schöne Deko dar –, als Schrumpelgürkchen rausstellt und für große Augen sorgt (wenigstens etwas, das man nicht mit der Lupe suchen muss). Man sollte wirklich aufpassen, welche Begrifflichkeiten man im Zuge eines Stelldicheins verwendet.
Und auch das Wo und Wann gilt es abzuwägen. Ich meine, da kann so schnell so vieles völlig falsch verstanden werden. Beim ersten Rendezvous im Restaurant zum Beispiel geht das viel zitierte Dirty Talken meist nach hinten los. „Deine Eier sehen richtig lecker aus“ wird ruck, zuck ganz falsch verstanden, wenn der dazugehörige Blick den italienischen Salat verfehlt und schnurstracks zwischen die Beine wandert. Also bitte Vorsicht, Freunde!
Jimmy muss sich da zum Glück keine Gedanken machen. Der Kleine ist, was schmutziges Gequatsche angeht, stumm wie ein Fisch. Und auch all meine Versuche, ihn das obszöne Sprechen in der Tommy-Schule beizubringen, waren bislang kaum von Erfolg gekrönt. Neulich hatte Jimmy seine Abschlussprüfung. Also gab ich den strengen Lehrer: „Los, hau mal richtig was Verdorbenes raus! Zeig, was du gelernt hast! Sag was Dreckiges.“ Und was kam von Jimmy?
„Küche.“ Alter Witz, ich weiß, aber Jimmys krass schlimmer Dirty-Talk-Versuch (er sagte: „Hallo, Ferkelchen“) wollte ich euch nicht zumuten. Da reicht es, wenn ihr die neue Podcast-Folge von „Hart aber Herzsprung“ hört. Ich schwöre euch, ihr werdet euch verschiffen. Wir haben uns beim Quatschen übers Dirty Talken jedenfalls köstlich amüsiert. In diesem Sinn: Ich wünsch euch einen sauberen Start in die neue Woche.
Euer Tommy
Link zur Podcast-Folge
https://podcasts.apple.com/de/podcast/spritz-ab-du-luder-dirty-talk-f%C3%BCr-schwule-sch%C3%B6n-obsz%C3%B6n/id1505377396?i=1000487569585
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06.08.2020 von 19:30 – 21:00 Uhr
Hier der Link zur Sendung – und dort könnt ihr auch den Live-Stream hören (dazu oben im schwarzen Balken auf das Play-Zeichen drücken)
https://rdl.de/programmhinweis/oh-happy-gay-show-mit-hart-aber-herzsprung-und-leon-gegen-homophopbie
Wiederholung der Sendung:
Freitag, 07.08.2020 von 13.00 – 15:00
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