Vom Unterwegssein und Finden

Man sieht nur, was man weiß.
Das steht auf dem Einschlag des Reiseführers, den ich mir am Tag unserer Abreise nach Schottland unter den Arm geklemmt hab. Und bei vielem, was wir hier unterwegs so treiben, stimmt das auch. Bei Führungen durch Burgen und Schlösser beispielsweise werde ich – wenn mich nicht gerade die Müdigkeit überkommt; upps – in der Tat erst auf vieles aufmerksam, wenn mich der Guide darauf hinweist.
Manchmal aber will ich mir nicht sagen lassen, was ich sehen, was ich wissen soll.
Manchmal will ich lieber fühlen. Lieber träumen, fantasieren. Lieber einfach so draufloslaufen und mich überraschen lassen. Von der Natur, von der Örtlichkeiten und in erster Linie von den Menschen.
Echt, ich liebe das; auch wenn ich mir dafür manchmal wegen meiner Bequemlichkeit selber in den Hintern treten muss.
Ja, wirklich, das erfüllt mich. Denn sobald ich mich von den Vorstellungen, die ich hab, befreie; sobald ich versuche, keine Erwartungen, keine Pläne zu haben, mache ich Erfahrungen, die zu bleibenden Erinnerungen werden. Schwupps lande ich an Orten, wo mein Herz ganz leicht und jung und frei wird und an denen ich mich endlich wieder ganz fühle; ruck, zuck bin ich mit wundervollen Menschen im Gespräch, die plötzlich Sam oder Margaret oder Donna statt irgendwelche Fremde sind.
Es ist wahr – etwas zu wissen, eröffnet uns Horizonte.
Aber fühlen, frei sein, lieben – das tun wir, wenn wir bereit sind, uns auf Neues, Anderes, Fremdes – und Fremde – einzulassen. Nicht nur auf Reisen.
Euer Tommy
Wünsche euch eine spannende, erfüllende Reise durch die kommenden Tage

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